Freitag, 21. Juli 2007
Und wieder ist uns ein Tag vom Urlaub abhanden gekommen. Gleich in der Früh schauten wir uns die Stadt Narvik an. Ist nicht groß die Stadt aber sie hat aus dem Weltkrieg eine doch sehr bewegte Geschichte. Auf dem Hauptplatz steht ein Wegweiser, der die Kilometerangaben von allen Europäischen Städten und darüber hinaus noch anzeigt.

Spaßig wurde es danach. Wir sind ja auf dem Weg zurück in den Süden. Auf der E6 ist das aber so eine Sache. Die Landstraße führt durch viele kleine Orte, wo dann überall 60 km/h angeschrieben ist. Wir haben uns entschlossen (mit entsprechender Vorsicht natürlich) diese "Hinweistafeln" zu übersehen und so rasch als möglich Richtung Trondheim zu fahren. Also rauf auf die E6 und mit 100 oder 120 in Richtung Süden.

Auf dem Weg runter wollten wir noch die Samen besuchen. Ihr wisst schon, das Volk das ähnlich der Indianer hier im hohen Norden haust. Kein Wunder das Andy "der Indianer" die unbedingt besuchen wollte. Er sprach da immer von "i kouf dena a fell ab und handl a klä mitana. Den muß i dahoum numma s'Bettzüg wescha, sondern ka denn einfach a klä Stroh und eba des Fell innelegga."
Auf dem im Reiseführer angekündigten Sommerlager der Samen auf einer Halbinsel war aber keine Menschenseele. Dafür haben wir unsere ersten wild lebenden Renntiere gesehen. Erstaunlich groß die Dinger, die müsste man zerlegen, wollte man sie essen. Wir haben die Tiere fotografiert, stell ich dann bei Gelegenheit noch ins Internet.

Bei einem Überholmanöver das Andy gerade starten wollte, kam uns wieder mal ein Einheimischer zuvor. Der überholte nämlich gerade Andy. Das Ergebnis dieser außerplanmäßigen Begegnung mit einem Wikinger bezahlte der Fahrerrückspiegel mit einer schönen Schramme im Plastik. Mehr ist zum Glück nicht passiert.
Als wir uns gerade von den Fahrkünsten der Wikingermänner erholt haben, und vor uns eine blonde Wikingerfrau im Auto auftauchte, ging's wieder mit uns durch. Wir die überholt und vor ihr hergefahren, natürlich haben wir mit verschiedenen Blink- und Winkzeichen versucht, die Dame auf uns aufmerksam zu machen was ohne Erfolg blieb. Dafür hat der vor uns fahrende Bus aus Drammen mit Steinen nach unserer Windschutzscheibe geworfen und auch getroffen. Wir haben nun in der unteren Hälfte der Windschutzscheibe ein schönes Andenken an die Gegend um "Mo i Rana". Zum Glück ist Andy noch Vollkaskoversichert und der Schaden an der Heckklappe muss ja auch noch repariert werden.

Am Abend haben wir uns den ersten Lachs in die Pfanne geschmissen und die Mitternachtssonne genossen. Wir fanden einen Camping direkt an einem Fjord mit genialer Aussicht auf die Sonne und die rundumliegenden Berge. Da stell ich dann auch noch einige Bilder ins Netz.

Morgen werden wir versuchen bis nach Trondheim (ca. 500 km) zu kommen. Von da sind's dann nur mehr ca. 100 km und wir können endlich mit der Wanderung im Dobrefjell beginnen. Da freuen wir uns schon drauf.

Schöne Grüße, Markus und Andy.