Freitag, 17. Juli 2009 und Samstag, 18. Juli 2009
Es geht los. Pünktlich um fünf nach zehn hat der Andy den Markus bei sich zuhause abgeholt. Schnell noch den Rest eingepackt und ab zum Cooky, den Reiseproviant einladen. Neben dem supergenialen Kartoffelgulasch hat Klaus uns noch sechs ORF-Kappen mitgegeben. ...als ich die sah, hab ich mir schon überlegt, wie ich das anstelle, dass ich die alle behalten kann ... dann ist mir eingefallen das es eigentlich egal ist, weil Klaus sicher noch mehr solcher Kappen im ORF-Lager hat ;-).
Die ersten komischen Blicke hatten wir noch auf der Tankstelle in Dornbirn auf unserer Seite. Andy sein Beinkleid sorgte bei den Damen im Shop schon für etwas Aufregung. Wer's noch nicht kennt: Seine „kurze“ Hose stammt aus einer Zeit, in der im Fernsehen noch Baywatch und Magnum laufend ausgestrahlt wurde. Typischer Hawaiilook halt. ...leider ist das „Hösle“ farblich schon ein wenig ausgebleicht. Andy sieht jedenfalls damit aus, als ob er vergessen hätte sich was anzuziehen, der Schluss „der hät jo a Undrhosa a“ wird jedenfalls vom Andy immer mit den Worten „is nid, abr z’m fahra unheimle bequem“ abgetan...
Abgesehen vom ständigen Regen, etlichen Baustellen und zwei kleineren Staus verlief die Fahrt nach Norwegen bis ca. Stuttgart ganz gut. Wir hatten endlich die richtige Einstellung der Scheibenwischer eingestellt und Andy hat Markus noch den Unterschied zwischen Klimaanlage und dem Regenwetter draußen erklärt bekommen. Bei der Kontrolle des gerade gelernten hat Markus plötzlich komplett keinen Tau mehr gehabt. Andys Antwort darauf: „Eh klar, schlampig zuoglosat!“
Heuer haben nicht nur wir uns alle zwei Stunden am Lenkrad abgewechselt. Sogar das Wetter wechselte. Von leichtem Regen mit großen Pfützen auf der Autobahn, bis Hagelähnlichem Niederschlag waren alle Varianten dabei. Im Film „Forrest Gump“ wären die wichtigsten Arten vom Regen erklärt, wer's nachvollziehen möchte. Die einzige Zeit wo es nicht geregnet hat, lag in Schweden, als wir unsere Pause einlegten. Die hat eben genau so lange gedauert, wie es nicht geregnet hat. Ansonsten war durchgängig von Dornbirn bis Oslo nur Regen angesagt.
Markus hat sich sein erstes großes Bier schon am Samstag morgen verdient. Andy war fix der Meinung, dass wir für die Fähren nach Norwegen im letzten Jahr 216 Euro bezahlt haben. Weiß nicht woher er die Zahl hat, aber ich hab ihm dann gezeigt, das es nur 104,- waren. Er durfte mir dafür ein Bier spendieren, dass er mir auch gleich servierte, und zwar mit den Worten: „Wurscht mir händ Urlaub“.
Andy war am Freitag noch auf einem Geburtstag. Das muss ziemlich heftig gewesen sein. Nach gut einer Stunde von seinem Dienst hat er denselben plötzlich quittiert. „I wos ou nid, abr i schlof jetzt zersch amol“. War auch kein Thema, Markus fuhr dann komplett durch das flache Dänemark.
Heuer wurden wir zum ersten Mal so richtig auseinandergenommen beim Zoll in Schweden. Andy fuhr mit den Auto nach vorn zur Zöllnerin und bleibt stehen:
Zoll: „Du ju speek englisch or tschörmän“
Andy: „jo dütsch“
Zoll: „OK. Wohin fahren Sie?“
Andy: „Norwegen“
Zoll: „Was machen sie dort?“
Andy: „Johalt Urloub.“
Zoll: ...kurzer Blick hinten rein und dann „OK, Dankeschön“
Andy: kurbelt Fenster hoch und gibt Gas „Molmol...“
Nach 16 Stunden Fahrt und genau 1250 km Wegstrecke sind wir dann in Melbystrand angekommen. Dort haben wir uns über das Kartoffelgulasch hergemacht und sind dann bei ca. 15 Grad außen und 17 Grad Wassertemperatur noch ins große Meer gesprungen. Das trocknen dauerte zwar, war es aber allemal wert. Am Melbystrand sahen wir auch zum ersten Mal in diesem Urlaub den blauen Himmel. Zwar nur einen kleinen Flecken, aber es konnte ja nicht mehr schlechter werden...
Gleich nach der Norwegischen Grenze besorgten wir uns eine neue SIM-Karte (die vom letzten Jahr hat sich zuhause derartig gut versteckt, dass eine Neuanschaffung fällig war...) und fuhren direkt nach Oslo auf den Ekeberg. Geniale Aussicht auf Oslo! ...wenn es nicht Frösche regnen würde...
Alles in allem waren wir von Dornbirn bis nach Oslo gut 23 Stunden auf dem Weg, und das für 1750 km Wegstrecke...eine ganz schöne Leistung. Natürlich haben wir uns den Abend unter dem selbstgebauten Auto-Vorplatz-Dach
700 Kronen!!! Ver.... ...aber das kommt morgen!
Schöne Grüße, Markus und Andy. |