Das Auto brennt fast ab und wir haben wild gezeltet.
Was ich im gestrigen Bericht noch vergessen habe… Wir haben am runterlaufen eine Art Geldtasche gefunden. Als wir sie aufgemacht haben, sind uns mehrere Kreditkarten und der Führerschein von einer schottischen Dame mit dem Nachnahmen „Mac Manus“ entgegengekommen. Den haben wir heute natürlich auf der Politi in „Honnigsvång“ abgegeben. Klar, das hab ich machen müssen. Rudi will nicht Englisch reden und Andy kann das einfach nicht.
Aber von vorne.
Wir sind pünktlich um keine Ahnung aufgestanden und haben die Zelter zusammengepackt. Ja! Wir haben nördlicher als das Nordkaps wild gezeltet!!! Das war bis auf die Schnarcherei von Rudi und mir auch ganz toll. Als wir alles gepackt haben und reisefertig waren, stimmten wir unseren Schlachtruf an, der dann von Andy mit den Worten: „Auf in den Süden!“ noch etwas aufgepeppt wurden.
Gesamt haben wir für die Runde nördlichster Punkt und retour statt angegebenen acht Stunden nur sechs Stunden gebraucht. Das lag daran, dass ich echt jeden Meter darum gekämpft habe, dass Rudi und Andy endlich ihren Finger aus dem A… nehmen. Jede Sekunde mussten die irgendwelche Fotos machen. Und wenn es keine Fotos waren, dann haben sie sich andere Ausreden einfallen lassen. „Ich spüre meine Knie nicht mehr“, oder „mir ist kalt“, „isch as no lang?“ … das waren so noch die harmlosen Ansagen, die die beiden rausgelassen haben. Habe schon mitbekommen, dass mit den beiden kein Krieg zu gewinnen ist. Mit Rudi noch eher, der steht wenigstens ohne Mauerei auf.
Egal.
Der Tripp war echt der Hit. Kann ich nur jedem empfehlen!
Wir sind danach noch zum Polizeioberwachtmeisterichwillmichnichtdarumkümmern gefahren und haben ihm den Führerschein und die Visakarten von der Dame gebracht. …mir fällt auf, dass wir heuer echt heftig viel mit öffentlichen Organen von Norwegen zu tun haben. Hm…
Die Fahrt nach „Hammerfest“ brachten wir fast reibungslos hinter uns. Die Sicherung zwischen den Batterien vorne und hinten hat den Geist aufgegeben, Andy und Rudi haben deshalb keinen Kaffee bekommen und mir war das völlig egal, weil der Kühlschrank eh schon mit Bier vollgestopft war.
Auf dem Campingplatz angekommen, haben wir dann fast noch unser Auto angezündet, weil wir vergessen haben den Schalter zwischen vorderer und hinterer Batterie auszuschalten. Aktuell bin ich am kochen, Rudi löscht den Kabelbrand und Andy besorgt 10 Kronenstücke für die Dusche, die wir alle wirklich notwendig haben.
Ansonsten gehts und gut. Morgen geht es nach „Tromsø“. Dort werden wir dann zwei Tage bleiben.
Bis dahin – wenn das so weiter geht – haben wir genau gar kein Bier mehr, aber immer noch einen tollen Urlaub .