9. August 2017

Offene WCs und ein Dreibettstockbett

Es regnet. Nein, das ist falsch ausgedrückt. Es hagelt trifft es eher. wobei das auch nicht stimmt. Irgendwo dazwischen jedenfalls. Weil wir alle Wasserscheu sind, haben wir gleich in der Früh beschlossen, den „Kjerag“ nicht zu laufen. Gut. Rudi hatte keine Ausrede, der wollte gehen, Andy ist Wasserscheu und meinte es ist zu gefährlich und ich … ich mag keine Steigungen und zum „Kjerag“ gehts heftig nach oben. Naja, alles halb so schlimm, es hat wirklich angefangen zu regnen. Wir wären wirklich bis auf die Knochen pitschnass geworden.

Also Alternativprogramm:
Wir fahren von Lysebotn gleich in Richtung Oslo, schauen uns die Stadt an, kaufen noch extrem viel Bier, betrinken uns und fahren einen Tag früher heim, als geplant.

Geschafft haben wir es heute nur grad mal bis „Seljord“. Dort angekommen, sind Rudi und Andy zum ersten Mal selbst in die Rezeption und haben auf Ausländerenglisch eine Hütte organisiert. Die war vielleicht lustig. Im Zimmer stand ein Stockbett. Im unteren Teil ein Zweibett und im oberen ein Einbett. Ihr könnt Euch vorstellen, dass das keine gute Idee ist, wenn drei Schnarchnasen (vor allem meine) so nahe beieinander sind. Da hab ich mich dann doch gleich ins Auto verzogen und dort geschlafen.
Das Beste war aber, dass wir sogar eine eigene Toilette hatten. Keine Dusche, aber eine Toilette. Die hatte ihren Eingang direkt zu dem Dreibett-Stockbett. Wenn man also richtig gelegen sind, dann hat man auch in Seitenlage zusehen können, wie jemand scheißen geht.
Was natürlich auch ein Unding ist. Die Anlage wurde nur von mir gleich bei der Ankunft eingeweiht, dann aber nicht mehr benutzt.
Hätte auch so oder so nicht gut getan. Weil wenn man es nicht gesehen hat, geschmeckt hätte man es auf jeden Fall, weil die Toilette ist oben offen!!! Ja, richtig!!! Offen! Das hat zwar den Vorteil, dass man sich mit jedem in normaler Lautstärke unterhalten hat können, aber ich kenne jetzt wirklich niemanden, der - wenn er auf der Toilette sitzt - sich gerne mit anderen unterhält.

Wir verzogen uns auf die Veranda und jassten, bis es es Zeit für’s Futter wurde. 12 Dosen Bier, eine warme Suppe und der Film „Ananas Express“ später, sind wir dann schon schlafen gegangen.

Morgen geht’s nach Oslo zum Bogstad-Camping.



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