Die reise beginnt

Eine Wikingerin an der Grenze, ein Backofen als Zimmer, das Bier ist warm und endlich wieder in Norwegen.

20. und 21. Juli 2018
Und los gehts ;-). Nachdem mich meine Eltern mit den Worten „…jetzt hau schon ab…“ pünktlich zum Abendfilm am Freitag Abend verabschiedet haben, bin ich nach Norwegen gestartet. Schwül und viel zu heiß, hat sich „Hildar“ schon das erste Mal bewährt. Ein heftiger Regenguss draußen und eine gemütliche Atmosphäre drinnen … passt.
Nicht gepasst hat mir die Durchfahrt von Deutschland. Nach der 60igsten Baustelle habe ich aufgehört zu zählen. Das ist unglaublich! Ich habe glaub ich gut acht Stunden gebraucht, um durch Deutschland zu fahren. Hätte ich das untertags machen müssen, wäre es fix 12 Stunden gewesen!!! Untertags durch Deutschland zu fahren, kann ich wirklich niemandem empfehlen.

Die dänische Grenze ging dann relativ gut. Gleich die zweite Fähre nach Schweden dazubezahlt und 10 Euro gespart. In Dänemark selbst standen zwar einige Zöllner/Polizisten/Touristen, die haben mich aber - zu ihrem Glück - in Ruhe gelassen.

Durch Dänemark durch habe ich ich einen neuen Rundenrekord aufgestellt. Supergeniale 1 Stunde und 43 Minuten und ich war an der Fähre zu Schweden. Möglich machte dass der Hardrocksender, den ich im Radio … halt „on Air“ … gefunden habe. Voll die geile Musik…

An der schwedischen Grenze konnte es kaum glauben… keine Grenzkontrolle! Es ist mir durch Dänemark schon aufgefallen, dass alles (zumindest vieles) über die Brücke fährt und nur mehr Dänen selber die Fähre nach Schweden nutzen. Eigentlich kein Wunder, die Fähre ist (beide zusammen und mit einem Auto und einer Person) preislich bei 145 Euro gelegen. Ein Schlepper überlegt sich das sicher zweimal… Und die SchwedInnen sind ja nicht blond … äh blöd … Warum Kontrollen machen, wenn eh nur das kleine Volk der Dänen und ein paar Pfeifen aus Deutschland oder Madagaskar über die Fähre nach Schweden übersetzen. … lieber gleich darauf verzichten, super Idee finde ich.

Aufgrund der letztjährigen Erfahrungen bei der Einreise nach Norwegen - mit Held 4 - habe ich ja heuer die 20Literfässer und den Kubikmeter Rauchwaren verzollt. Dazu habe ich die Norwegische „Toll App“ genutzt. Ehrlich… so schnell ist noch nie Geld verlocht worden. Ich habe die App eingestellt und auf bezahlen gedrückt. Ich musste da auch angeben innerhalb welcher zwei Stunden ich die Grenze überquere. Kein Problem also. Als Zeitangabe habe ich „halbe“ gestellt, die Visakartendaten angegeben und schon haben 27.243 Kronen den Besitzer gewechselt. … so schnell gehts…
Und jetzt kommt das Beste! Noch nie hat man mich an der Norwegischen Grenze (seit 2011) NICHT kontrolliert. Heute war es soweit. Der heftige Stau war schon gut zwei Kilometer lang. Ich musste zuerst auf der 2005 eingeweihten neuen Brücke nach Norwegen warten. Schon ein komisches Gefühl, mit all den Autos (in eine Richtung zweispurig und stehend), zuzusehen, wie das Auto und alle anderen auch sich nach links und rechts bewegen … samt Brücke natürlich, weil es so geluftet hat.
Die Grenzkontroll-Polizei-Wikingerin hat mich schon von weitem angegrinst und mich durchgewunken! Das hat sie mit einer derart vollendeten Handbewegung gemacht, dass sogar klein Markus kurz gezuckt hat. Ehrlich, dass könnte auch die zukünftige Wikingerkönigin nicht besser - die richtige Prinzessin von Norwegen hat übrigens genau heute ihren Geburtstag im Fernsehen gefeiert.
Natürlich habe ich mir mehr Gedanken darüber gemacht, warum ich genau heuer einfach nicht kontrolliert worden bin. Das Ergebnis in absteigender Reihenfolge:
- Glück gehabt.
- „Hildar“ hat ihr gefallen.
- Onkel Andy war nicht dabei.
- evtl. doch nur Glück gehabt.

Jetzt bin ich nach gut 22 Stunden Fahrt - inkl. Staus und allem - im Bogstad Camping angekommen und habe ein Zimmer bezogen, dass noch heißer ist, als die 22 (und wolkenlosen) Grad, die es außerhalb hat. Aktuell wackle ich zwischen dem Wasserhahn, Bier, Klo und Fernseher hin und her. An schlafen ist nicht zu denken, so heiß ist es...
Trotzdem froh, endlich wieder in Norwegen sein zu dürfen, abschließend das Fazit zur heurigen Fahrt nach Norwegen:
– Dänische Grenzkontrollen sind nachvollziehbar, aber die Grenzler schauen nur sehr böse.
– Schwedische Grenzkontrollen (von der Fähre von Dänemark nach Schweden) bringen nichts und sind daher auf ein minimum eingeschränkt.
– Norwegische Kontrollen zu Schweden sind auch überflüssig, produzieren aber wenigstens einen ansehnlichen Stau, der Angst machen kann.

Aufgrund der Hitze und des doch langen Weges zur Dusche, habe ich übrigens jetzt schon angefangen, mich nicht mehr zu waschen.
1:0 für den "dreckigen" Markus



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