...und ich habe glaub ich acht Liter Blut in mir ... ohne Bier...
26. Juli 2018
Heute morgen bin ich vom Eira Camping abgefahren. Leider konnte ich mich nicht mehr vom Altwikinger und seiner Frau verabschieden. Die beiden sind wohl schon recht früh los, um ihr neues Quartier bzw. ihre Alterspensionsstation zu besuchen. Jedenfalls war keiner mehr da ;-).
„Trollstua“. So heist die Hütte, auf die ich jetzt gehen möchte. Es wäre so Plan A für Zwerg, Claudia 1 und 2, die ja in etwas über einer Woche auch nach Norwegen kommen. Gesagt, gelaufen. Die Gegend oberhalb von Kristiansund ist supertoll. Es gibt sogar ein Weg, der direkt beim Flughafen beginnt und dann so gut 14 Tage lang durch die vorgelagerten Inseln geht. Grad die ersten 10 Tage führen aber wirklich haarscharf an der Bodengrenze - sprich 0 Meter - entlang. Gehts da nur 10 Meter rauf, fressen dich die Fliegen, Mücken und sonst noch was so kreucht und fleucht.
„Trollstua“ liegt super genial gelegen. In Mitten eines Waldes, keine 300 Meter von einem See entfernt. Birken, Tannen, Sträucher - und Grünzeug von dem ich den Namen nicht weiß - säumen den Weg. Ideal für Fliegen, Hornissen, MÜCKEN, und … Breama (Bremsen laut Goggle). Die Viecher sind derart nervig, kaum zu glauben. Ich wollte das Auto nicht direkt an der Straße stehen lassen, also machte ich den Fehler, den Waldweg hineinzufahren.
Ich bin ausgestiegen und wollte eigentlich nur den Rucksack packen und loslaufen. Ich kenn die „Brima“ ja. Aber die Kaliber die hier oben in Norwegen rumlaufen sind der absolute Hammer. Groß wie ein Lastwagen, Durst nach Blut wie ich, wenn ich am Dienstag beim Cooky sitze und nicht einzeln, sondern in Geschwaderstärke greifen die jeden an, der auch nur zwei Sekunden still steht. Unglaublich.
Ich habe Hildar direkt auf der Straße stehen lassen. So hatte ich die Möglichkeit eine gedachte acht (als Mitte diente Hildar), rund ums Auto zu laufen. Nur so hab ich es geschafft, den Rucksack zu packen und mir die Schuhe anzuziehen, ohne das ich schon vor dem Beginn keinen Liter meines Blutes an die unglaublich nervigen Bremsem abgeben musste.
Der Weg zur Hütte war nicht weniger spannend. Ich bin gerannt!!! Ja gerannt! Unglaublich, obwohl ich gerannt bin, haben sich die Bremsen mit den Hornissen abgewechselt und flogen eine Attacke nach der andern auf mich. Ungefähr 1 1/2 Liter meines Blutes später, habe ich dann doch noch die Hütte erreicht.
Die Hütte selber ist supergut. Platz ohne Ende. Groß. Schön. Der Platz für die Hütte ist auch gut gewählt. Wie das Haus der Hexe von Klaus und Claudia. Es fehlte nur mehr der Anstrich aus Lebkuchen und Zuckerguß. Aber mehr Zeit um sie mir anzusehen hatte ich nicht, sonst hätte ich noch mehr Blut hergeben müssen … ach ja … „Hensel“ und „Gretel“, das sind die richtigen Namen, die ich verwenden wollte.
Eine ganze Horde Wikinger und eine Dame aus dem nördlichen Nachbarland von Vorarlberg war auf der Hütte. Zum Glück sind alle gegen Abend verschwunden. Als ich dachte, ich bin endlich alleine auf der Hütte kam noch ein Pärchen im selben schnellen Schritt zur Hütte gerannt, wie ich. Und ja, auch die waren aus Deutschland. Servus, Hallo und ich bin schlafen gegangen. …von wegen endlich mal komplett alleine ;-(.