...der ist für jeden sicher wo anders. Ich habe den geografischen Mittelpunkt angesteuert.
30. Juli 2018
War echt ein toller Tag heute.
Von etwas unterhalb von Trondheim, hinauf nach Steinkjer und dann noch ca. 38,374 km zum Parkplatz - wo eben der Start zum Mittelpunkt von Norwegen ist, habe ich grad mal - nicht so lange -gebraucht. Ich bin ja schon mal am MvN mit Onkel Andy gewesen. Da sind wir genau den gleichen Weg gelaufen. Und schon seit 2015 versuche ich, da nochmal hinzukommen. 2015 war ich ja alleine mit Hilda in Norwegen. Da hat mich noch abgeschreckt, dass der Parkplatz dreimal so groß war, wie ich ihn kannte. Nummerntafel mit dem Abzeichen von unserem nördlichen Nachbarland waren da auch dabei, weshalb ich damals halt eben nicht zum MvN gelaufen bin.
2017 war ich mit Rudi und Andi direkt ebenfalls auf dem Parkplatz. Letztes Jahr kam uns aber der geniale Campingplatz direkt etwas abseits von dem Parkplatz in die Quere. Der war so gut, dass wir Tags darauf derart voll waren, dass an einen 10km Trip nicht zu denken war.
Heuer hat es endlich geklappt … beides … das mit dem voll sein und das mit dem 10km Trip ;-).
Ich also in meine anderen Klamotten, den Rucksack gepackt und Attacke.
Gleich zu Beginn musste ich gut den ersten Kilometer auf einem Schotterweg hinein. Ich weiß noch von früher, da ist hinter der Tafel schon der Wald losgegangen und es ging über Wurzeln, Stock und Stein erstmal kerzengerade hinauf. Jetzt haben die Wikinger da eine Piste für die Schidofahrer angelegt. Überall sieht man die Markierungen und wenn wer Gummistiefel angehabt hätte (das alles führt durch ein 30.0000 qm2 Moor) hätte man sich einen Kilometer bis zur Hütte sparen können und den Winterweg hinauflaufen können. Da fällt mir grad ein… Aufgrund der supergenialen, geografischen Kenntnisse von Onkel Andy, sind wir genau den Weg gelaufen!!! War nicht so supi.
Jedenfalls fängt die Autobahn zur Seterjønnyhytta erst nach gut einem Kilometer an. Dafür geht es dann aber gut neun Kilometer dahin. Etwas auf, etwas ab, meist aber geradeaus … und immer etwas nach rechts…
Mit Autobahn meine ich folgendes: Der Weg da hinein ins Tal geht auf einem verlegten Weg aus Bahnschwellen. Diese Schwellen haben dann auf der Oberseite noch eine Dachpappe (so die schwarze, rauhe) bekommen. Und das ist der Weg. Wirklich. Grad mal so breit, dass meine Füße nebeneinander Platz hätten, rauscht es dahin.
Ich mit meinem sicheren Tritt (bin genau nur einmal ausgerutscht und habe mir dabei „mi Füdla agschlaga“.
So gut ab der Hälfte vom Weg, hat sich dann meine, in der Kappe eingebaute, Kühlung eingeschalten. Kurz vor der Hütte war dass dann fast schon ein Monsunregen. Ich schaute auf die Eisenbahnschwelle unter mir und musste nur mehr den Fuß dort hinsetzen, wohin es gerade tropfte, war schon lustig.
Kurz vor der Hütte hat mich eine Wikingerin - mit Helm, Schwert und Hund überholt. Die kam plötzlich aus dem Birkenwald gelaufen. Dachte zuerst, die will mir den Weg abschneiden und mich zu einem Umweg zwingen. Bei der Körperfülle von ihr hätte ich dann wirklich gut 50 Meter Umweg machen müssen, aber na gut. Sie ist dann doch stehen geblieben, hat mich angelacht - sie klang wie der Knecht Ruprecht von mir, den ich immer zum Nikolaustag mitbekomme - und lies mich vorbei.
Bevor ich dann zum MvN aufbrechen wollte, habe ich zuerst noch Inventur an meinem Körper gemacht. Folgende Eckpunkte kamen dabei zu Tage:
— Anzeichen von riesigen Blasenbildungen, an beiden Fußballen
— Krampf in beiden unteren Waden
— Linkes Knie ist noch da, ich kann es aber in alle Windrichtungen verbiegen
— Blauer Fleck, an der rechten Seite vom Arsch
— rechte und linke Schulter fühlen sich an wie Gummi
— T-Shirt und Unterhose komplett nass und stinkt … Rest stinkt auch.
Aber das gute an alledem: Ätschi, ich bin allein auf der Hütte ;-). Das schlechte daran: Das mit den nochmal 600 Meter gehen (zum MvN), verschieben wir besser auf morgen.
Alles in allem hatte ich noch Glück. Es hat geluftet bis geht nicht mehr. Somit waren auch keine Bremsen und Fliegen etc. da.