Im Polarkreis und der stärkste Gezeitenwechsel der Welt! Spezial!
1. August 2018
Ups. Jetzt bin ich doch tatsächlich noch in den Polarkreis gefahren. Was liegt der auch direkt auf der Straße E6 nach Bodø. Blöd, aber ist halt so.
Ich bin um ca. etwas genau nach spät, auf dem Campingplatz Saltstraumen angekommen. Die letzten Meter zum Platz führen schon über die Brücke, von wo aus man den Gezeitenwechsel sehen kann. Leider bin ich für den Nachmittagsgezeitenwechsel schon zu spät. Egal, in sechs Stunden gibt es das für heute noch mal. Da werde ich dann noch Fotos und Filme machen gehen.
Im Fernsehen im Kanal „Zebra 2“, habe sie grad eine Wikingergeburt gezeigt. Ein Mädchen. "Tilde" nennt sich das hübsche Mädchen. Im NRK1 haben sie heute nachmittag wieder das langsam Fernsehen („SlowTV“). Gezeigt wird heute eine Wanderung durch Rostadalen. Live!!! Voll spezial.
Gestern habe ich übrigens noch einen richtigen norwegischen Abfangjäger gesehen. Der ist im Tiefflug - vielleicht 100 Meter über mir - direkt von vorne über mich hinweggeflogen. Die Dinger machen schon einen saugeilen Lärm, voll cool.
Saltstraumen kann was. Gigantische Brücke und direkt darunter eben der stärkste Gezeitenstrom der Welt. Es zwängen sich fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser durch die ca. drei Kilometer lange und 150 Meter breite Meerenge - alle sechs Stunden!!! Ich habe das versucht in Bier umzurechnen. Vergesst es, das reicht für mehr als ein Leben Bier.
Jedenfalls ist die Geschwindigkeit der Wassermassen auch extrem. Sie beträgt bis zu 20 Knoten. Das habe ich auch umgerechnet, das ging. Das sind so ca. 37 km/h. Wow, schon supischnell. Es bilden sich da übrigens auch Stromschnellen, die ihren Namen wirklich verdient haben. So um die 10 Meter Durchmesser und vier bis fünf Meter tief. Den Durchmesser habe ich auch ausgerechnet. Wenn ich eine fünf Meter lange Schnur nehme und einen Kreis ziehe, dann habe ich den Durchmesser von 10 Meter. Schlau bin ich schon, nicht?
An der Stelle ist übrigens ein 22,7 kg schwerer Fisch (der nennt sich offensichtlich „Köhler“ und nicht „Klaus“, aber gut) mit der Angel gefangen worden. Das wahr wohl der weltweit größte Klaus äh Köhler der Welt.
Ich habe heute einen Pimmel gesehen, der aussah wie eine Steinfigur. Nein umgekehrt, sorry. Und eine Möve hat sich fast im Sturzflug auf eine Gruppe Entenkinder gestürzt. Zum Glück ist da niemand verletzt worden.
Apropos Möven: Gleich gegenüber von mir liegen in der Wiese drei kleine Mövenbabys. Als ich die genauer anschauen wollte, begann ein Geschrei, unglaublich. Die Eltern der Babys waren grad beide auf dem Dach daneben und haben die Gegend nach Fressen abgesucht, als ich mich den Kleinen näherte.So ein Mövenbiss von einer hypernervösen Mövenmama tut schon heftig weh. Die Kamera ist mir aber nicht aus der Hand gefallen.