Brutal kalt und brutal früh sind wir heute aufgestanden. Es war in der Nacht so kalt, dass sogar unsere Zelte einen richtigen Raureif an der Außenseite hatten. Deshalb sind wir auch so früh aufgestanden, weil wir wollten unbedingt unsere Zelte trocken bekommen. Zum Glück war es am morgen gleich wolkenlos und die Sonne hat voll gestrahlt. So konnten wir noch tatsächlich bevor wir losgefahren sind, die Zelte trocken auseinanderbauen und versorgen.
Von eben Grong aus, sind wir auf der E6 weiter in den Süden. Vorbei an Steinkjer (da geht's zum geographischen, norwegischen Mittelpunkt) und an der Firma Aker Solutions AS (dort sind sie gerade dabei, einen Fuß einer Bohrinsel zusammenzubasteln).
Trondheim haben wir absichtlich rechts liegen lassen, weil wir uns eigentlich seit heute auf das Heimfahren vorbereiten.
Trotzdem sind wir bei Berkåk rechts abgebogen und sind dort - unter mehrmaligen verfahren - auf den Nerkogveien eingebogen und sind so quasi von oben nach Oppdal runtergefahren. Schönes Tal. Heftig viele und große Löcher in der Schotterstraße (Peter ist da schön brav in jedes Loch hineingefahren) aber dafür wunderschöne Ausblicke in alle Richtungen.
Und weil wir nun schon so weit im Süden waren und noch eine ganz viele Stunden Zeit hatten, fuhren wir doch gleich noch über das Dovrefjell hinunter nach Dombås. Das war dann aber wohl doch zu viel für Peter. Jedenfalls hat er dort sofort ganz lautstark erklärt: "Du kasch me du Nudloug. Mir gond in a Hütta, weil i will endlich widr amol schloffa!"
Entweder hat Peter irgendwie mitgekriegt, dass es am Abend noch regnen würde, oder er konnte wirklich die Nacht zuvor nicht schlafen, weil es so kalt war. Das es an meiner lautstarken Dokumentation vom Urlaub (mache ich immer in der Nacht) liegen könnte, glaube ich nicht.
PS:
Raureif entsteht aus feinen unterkühlten Nebeltropfen beim Anlagern an festen Oberflächen, deren Temperatur unter 0 Grad liegt. Raureif bildet sich vor allem dort, wo viel Nebel in Bewegung ist. Nebel ist also eine Bedingung für Raureif, Reif braucht den Nebel hingegen nicht.